Berge sind mir wichtig und heilig, gefühlt begleiten sie mich schon immer. Sie sind für mich kein Abenteuerspielplatz und auch kein Ort, für ein besser, schneller, weiter, auch wenn viele Leute sie als das verstehen. Für mich bieten sie den Raum an, zur Ruhe zu kommen und in die Stille zu gehen, mich selbst zu spüren, meine Begrenztheit zu spüren, mich mit meiner Angst auseinanderzusetzen, weiter zu werden und mehr zu sein.
Der Berg ist ein Gegenüber, mit dem wir einen Dialog führen. Der gleiche Berg stellt zu unterschiedlichen Zeiten und mit anderen Voraussetzungen andere Fragen und bietet andere Antworten an.
Er lehrt uns Verzicht, Reduzierung auf das Wesentliche, Demut und Hingabe.
Der Berg kann manchmal freundlich, manchmal herausfordernd, manchmal abweisend sein und vieles mehr.
Für mich ist das Scheitern am Berg, das Umkehren können, eine genauso gute Erfahrung, wie das erfolgreiche auf dem Gipfel Stehen.
Und immer komme ich reich beschenkt zurück, mit etwas erfüllt, das schwer zu beschreiben ist, und das ich immer wieder suche. Das tiefe Berührtsein von der Schönheit, der Wildheit, dem Ausgesetztsein, dem Teil von etwas Größeren sein, der Liebe.